Stoller Verwaltungs- und Management-Gesellschaft mbH
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http://www.sueddeutsche.de/geld/radon-im-haus-das-gas-das-in-die-mauern-kriecht-1.565948
http://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/radon_node.html
Das wissenschaftliche Beratungsgremium des Bundesumweltministeriums, die Strahlenschutzkommission, hat bereits mit seiner Stellungnahme vom 12. Mai 2005 nach Auswertung vieler vorliegender international gepoolten (zusammengefassten) Gesundheitsstudien zum Radon festgestellt, dass ab dem Bereich von 140 Bq/m³ eine statistisch signifikante Erhöhung der Lungenkrebsrate durch Radon gegeben sei (siehe Bild).
Oberhalb von 100 Bq/m³ sollten deshalb Maßnahmen zur Senkung der Radon-Konzentration und damit des Lungenkrebsrisikos vorgenommen werden. Auch die WHO empfiehlt seit 2009 in ihren Dokumenten, diesen Radon-Zielwert einzuhalten.
Im April 2017 wurde von der Bundesregierung ein Gesetzentwurf beschlossen, in welchem ein Zielwert von 300 Bq/m³ festgelegt ist, einem Wert oberhalb eines statistisch signifikant ansteigenden Lungenkrebs-risikos (siehe Bild). Das Gesetz soll voraussichtlich ab Januar 2019 rechtlich verbindlich werden. Das wäre das erste Mal, dass im Umwelt- und Gesundheitsschutz in der BRD ein Referenzwert im Strahlenschutz in einem Dosisbereich von 18 mSv/a für die Bevölkerung festgelegt wird. Im Strahlenschutz gilt hinsichtlich der Strahlenbelastung für Arbeitsplätze und die Bevölkerung das ALARA-Prinzip: "so niedrig wie vernünftig machbar".
Wenn man die Hochrechnung der jährlich 3.000 Radon-Lungenkrebstoten seit 1986 (Tschernobyl-Unfall) durchführt, erreicht man inzwischen ca. 90.000 Strahlentote in Deutschland. Verglichen zu den 70.000 Strahlentoten von Nagasaki entsteht die Frage, warum wir nur bei der Abschaltung unserer recht sicheren Kerntechnik so konsequent waren und bei der gesetzlich festzulegenden Gesundheitsvorsorge für unsere Bevölkerung gegenwärtig andere Entscheidungen vorbereiten. Alle hier vorgelegten Fakten sind zwar unstrittig, aber regen zum Nachdenken an – auch für uns als langjährige Strahlenschutz-Experten. Es besteht nicht das Ziel, Angst und Schrecken zu verbreiten bezüglich Radon, sondern zu sensibilisieren für ein nicht unbeachtliches Umwelt- und Gesundheitsproblem, was im Sinne der Bevölkerung unbedingt anzusprechen und zu lösen ist.